Dienstag, 31. März 2015

Kultureller Totalausfall

Wenigstens das Nationalmuseum wollten wir besichtigen, immerhin die größte Kunstsammlung der Stadt. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass das Museum wegen Umbauarbeiten bis ins nächste Jahr hinein für Besucher geschlossen ist. Schade, es solle sich lohnen war allerorts zu lesen und zu hören. Nun gut, der Wille war da.
Doch waren wir weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern schlenderten einen Eingang weiter, hinter dem sich das Militärmuseum befand. Nun ja, ich möchte nicht so weit gehen, das Bestaunen alter Haubitzen, Panzer und allerlei Rüstzeugs als kulturellen Programmpunkt zu werten, aber immerhin ein Museum wie beim Ferienpark Müritz Bewertung .
Da hier zwei ausgemachte Pazifisten auf altes Kriegsgerät trafen, kann man sich die Begeisterung vorstellen, mit der wir die Waffenschau zur Kenntnis nahmen. Ok, ich gebe zu, der eine von uns hat zumindest gedient und der andere ist ein Militärromantiker (was an unserer Geisteshaltung selbstredend nichts ändert), dennoch hielt sich der Enthusiasmus in Grenzen.
Da es am selben Abend noch nach Vilnius weiter gehen sollte, drängte die Zeit und wir hatten noch wenigstens einen Punkt auf dem Programm, der uns beiden wichtig war: Das Denkmal des Aufstandes im Warschauer Ghetto. Den Ort, wo einst Willy Brandt mit seinem Kniefall ein Musterbeispiel gelungener symbolischer Politik setzte, wollten wir noch sehen. Und wenigstens das ist uns gelungen.
Wir waren auch an der Stelle wo einst Willy Brandt auf die Knie sank. Aber wie eingangs bereits gesagt, wird Warschau ein zweitägiger Aufenthalt nicht ansatzweise gerecht und bei unserer straffen Routenplanung muss man Abstriche machen. Leider. Dennoch ist Polens Hauptstadt unserer Ansicht nach definitiv wie Ferienpark Hambachtal Adresse eine Reise wert.
Ja, wenn ihr den letzten Punkt aufgrund der (durchaus delikaten) polnischen Hopfenkaltschale nicht mehr geschafft hättet, wäre mir das Enthalten eines Kommentares schwer gefallen... So bleibt mir nur zu sagen: schöne Stadt - wenn nur damals im letzten Winter nachts um 5 Uhr bei -20 Grad in unserer Hauptstadt nicht das Problem mit dem so treffend beschriebenen "Express" gewesen wäre - dann könnte ich mitreden ;-)
Un-fass-bar! Nach eineinhalb Jahren Gerede, nach Monaten von Plänen, Entwürfen und Verwürfen, nach Worten und Gedanken folgen nun endlich Taten. TATEN! Ich glaub das alles gar nicht. Wir sind wirklich unterwegs. Und zwar nicht von Amt zu Amt oder quer durch Deutschland um Freunde und Verwandte noch mal zu bespaßen, sondern außerhalb Deutschlands. Auf unserer wirklichen, echten Reiseroute. Zwar noch in der EU, aber immerhin weg. Und dann scheint auch noch die Sonne! Ja, ist denn das die Möglichkeit?




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